Die Karibik zu erreichen, erfordert Ölzeug, welches wir jetzt die letzten zwei Nächte trugen. Und fast alle einen kräftigen Guß abbekamen. Die Squalls währen leider nicht so lange, daß man sich einseifen und dann mit dem Schauer abspülen kann. Sie sind unangenehme Gesellen, will man doch jetzt endlich in T-Shirt und Shorts segeln. Gestern ging uns ein Barracuda an die Angel. Wir ließen diesen Pfundskerl doch wieder ins Wasser, da er zu den Rifffischen gehört und womöglich Cinguerra, ein langsam schleichendes Nervengift, was bis zum Herzstillstand führen kann, weitergibt.
Gestern segelten wir an der Roald Amundsen, die unter fast Vollzeug lief, vorbei. Hierbei handelt es sich um eine deutsche Brigg mit Heimathafen Eckernförde und 46 Personen an Bord. Schulkinder und Lehrer sowie Besatzung wurden von uns per Funk gegrüßt. Sie sind auf dem Weg nach Martinique. Eine Einladung, sie an Bord zu besuchen, kam bei der Crew der VIVA gut an.
Mit ca. 6-6,5kn rauschen wir durch den Atlantik und brechen die 600sm Marke zum Ziel. Halten wir die Geschwindigkeit, könnten wir Sonntag morgen am Ziel St. Lucia ankommen. Jedoch Wachsamkeit ist immer noch geboten: noch sind wir nicht da. Hartmut, unser Navigator und mein Co-Skipper, rechnen den optimalen Kurs aus, doch dieser muß windtechnisch immer mal wieder abgeändert werden. Hinzu kommt Dünung und Strömung, die beide uns günstig gesonnen sind und uns schneller ankommen lassen werden. Immer mehr ARC Boote tauchen im AIS auf: Nina, Skip, Slipper 1, Lazy Linda, Seabee. Wir alle zählen die Tage zum Ziel: St.Lucia.