Wind und Wellen lernte ich in einem Optimisten auf dem Meer kennen, um dann brav meinen Segelschein A auf einem Binnengewässer, dem Gardasee, vor dem Abitur zu absolvieren.
Im Laufe der Jahre folgten dann der Sportbootführerschein, der Sportseeschifferschein und zu guter Letzt der Sporthochseeschifferschein. Begleitet wurden diese Scheine von der Signalmittelprüfung und dem Beschränkt gültigen Betriebszeugnis für Funker I , dem Allgemeinen Betriebzeugnis für Funker als auch dem Allgemeinen Sprechfunkzeugnis für den Seefunkdienst. Neben meinem Beruf nahm ich an verschiedenen Seminaren teil und machte mich kundig über Wetter, Medizin an Bord, Radar, Motor- und Elektrokunde. Durch das zweimalige Sicherheitstraining -Überleben auf See- bei der Marine in Neustadt im Abstand von jeweils drei Jahren, bekam ich einen Vorgeschmack von Seenot und wünsche mir, niemals in solch eine Notlage zu kommen. Dieses Training besteht aus Brand- und Leckabwehr (Theorie und Praxis), praktische Ausbildung an Rettungsmitteln (Rettungswesten und Rettungsinseln), Medizinische Maßnahmen an Bord (Behandlung Unterkühlter), und der Handhabung von Signalmitteln.
Beginnend als Wachführer, Navigator, Rudergänger, Co-Skipper und dann als Skipperin auf Charteryachten haben sich nachweisbar 14.000 Seemeilen (Stand Ende 2005) auf meinem Seglerkonto in all den Jahren angesammelt – wie auf Törns von Bora Bora über Tonga, Fidschi, Vanuatu, Australien nach Bali, von Neustadt/Holstein durch den Nordostseekanal in die Nordsee, dann weiter durch den Englischen Kanal nach Southampton und von dort durch die Biskaya nach Lissabon, auf der Transatlantikroute von den Kanaren in die Karibik, Törns in der Karibik selbst und nicht zu vergessen einige Segelreisen im Mittelmeer.
Langsam reifte die Zeit für ein eigenes Boot. Die Suche entpuppte sich als außerordentlich schwierig, denn der Gebrauchtbootemarkt gab entweder das geeignete Boot nicht her (es sollte eine Swan oder ein gleichwertiges, hochseetaugliches Boot sein), es war zu teuer oder es stimmte etwas nicht mit den Papieren.
Doch endlich ist es soweit. Jetzt habe ich mein eigenes Boot, die „VIVA“, eine Hallberg Rassy 42F. Meine Reise kann beginnen und ich nehme sie gern darauf mit.